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    • Neu leben

      Besonders berührend beim Sitzen ist für mich die Einladung und Zumutung, jeden Moment neu zu leben. Wirklich Neu! Ohne Last und Lorbeeren des vorherigen - ohne Planen, Sicherheit und Vorbestimmung des nächsten; leer zu werden für diesen gegenwärtigen Moment.

      Ich hatte gedachte, dass ich mich kennen würde. Hätte man mich gefragt, ob ich sitzen, atmen und bis zehn zählen könne, ich hätte es leichterhand bejaht. Ich kann es nicht -  und darf es je neu üben. Dies mit meinem ganzen KörperSeeleGeist zu erfahren, ist für mich ein großes Geschenk, das weit über das Meditieren hinausgeht. Dieses innere Leerwerden erfüllt mich, macht mich auch im Alltag präsenter und verändert meine Beziehung zu mir, zu anderen und zu Gott.

      Stephanie Hahn, Pulheim

      Reise in die Leere

      Drei Tage im Kloster - Ein Erfahrungsbericht

      Im Mittelalter gab es noch keine Koffer, die man auf Rollen hinter sich her zog. Meinen trage ich also die ungleichmäßigen Stufen hoch auf den Michaelsberg zur Benediktiner-Abtei. Gegründet wurde das Kloster 1064, heute leben hier 14 Mönche. Oben angelangt fehlt mir der Atem - ich höre meinen schnellen Atem, denn es ist ganz ruhig. Ein Exerzitienhaus ist ein Ort der Stille. Hier spricht, was fehlt. … (kompletten Text lesen)

      Frank Berzbach, Köln

      veröffentlicht: Frank Berzbach, in: Scheideweg - Jahresschrift für skeptisches Denken, Nr. 40, Jg. 2010/11


      Alles verwandeln

      Die Sitzmeditation ist einfach nur langweilig. Zumindest am Anfang. Und lass dir versichern, dass du durch das Rumsitzen und Anstarren von weißen Wänden alles verwandeln kannst. Alles. Das ist keine Metapher. Es ist keine Übertreibung. Es ist ganz einfach eine Tatsache.

      Brad Warner, Zen-Meister und Punk-Musiker, Los Angeles
      aus: Frank Berzbach, Die Kunst ein kreatives Leben zu führen, Mainz 2013, S. 173


      Kontemplation und Glück

      Als ich das erste Mal die Kath. Familienbildungsstätte in Bonn betrat, in der ich seitdem Kontemplation anbiete, sah ich im Treppenhaus das Plakat einer Kunstausstellung über den Maler August Macke mit dem Titel „Kontemplation und Glück“. Welch eine Begrüßung, dachte ich, für meinen Start als Kontemplationslehrer. Die drei Worte treffen den Kern meiner Meditationserfahrung: Dieser Weg nach innen und nach außen ist ein Weg zum Glück, zu mehr Freude im Leben, zur Zufriedenheit.

      Winfried Semmler-Koddenbrock, Bonn


    • Das, was ist, darf sein

      Auf dem Kontemplations–Wochenende im November 2021 sprach Winfried unter anderem davon, dass wir auch die Früchte unserer Bemühungen auf dem Weg ernten dürfen.

      Dazu möchte ich eine Geschichte erzählen, die mir im Spätsommer 21 – also vor der vierten Corona-Welle – widerfahren ist und an der ich erneut gesehen habe, wie wertvoll der Weg ist. Die Geschichte steht unter dem Titel „Das, was ist, darf sein“.

      Es war an einem Probenwochenende mit meinem Chor. Die Entfernung von 60 km bis dahin war ideal für eine Tour mit dem Fahrrad, welches dann entsprechend beladen war. Bei der Rückfahrt waren wir eine kleine Gruppe von vier Leuten, und das Wetter war ziemlich gemischt mit Wind und Regen. Nach Einbruch der Dunkelheit - etwa 10 km vor der Ankunft zu Hause - hatte ich dann aber einen Platten am Hinterrad. ...
      (kompletten Text lesen)

      Jörn Risse, Bonn

      Verändert

      Man wundert sich über sich selbst und fragt sich vielleicht: Bin ich denn ein anderer Mensch geworden? Und gelingt es nicht gleich, mit einer Situation fertig  zu werden, so gelingt es doch viel schneller als zuvor. Unsere Mitmenschen werden uns kaum noch oder gar nicht mehr Anlass zu Ärger und, was nicht weniger wichtig ist, wir werden für die anderen angenehmere Menschen. Wir brausen nicht mehr auf, sind nicht mehr so launenhaft oder melancholisch oder was sonst einen Menschen zur Plage seines Mitmenschen machen kann.

      Hugo Enomiya-Lassalle (1898-1990)


      Plötzlich ernsthaft krank

      Die spirituelle Dimension in der Krankheit:

      Wenn Menschen eine ernsthafte Krankheit bekommen, ist das oft wie ein Schock und sie stellen sich viele Fragen: Gibt es eine Heilung? Woher kommt meine Krankheit? Was kann ich von der Medizin erwarten? Was kann ich für mich selber tun? Trauer, Zorn und Zweifel sind da, Zeiten von Abwehr und Widerstand.

      Auch tiefere Fragen kommen oft durch: Wer bin ich eigentlich und was macht mein Leben aus? Was soll diese Krankheit, wie geht es weiter, habe ich nicht mehr viel Zeit zum Leben? Es wird manchmal zum ersten Mal konkret bewusst, was vorher alle theoretisch wissen: irgendwann muss ich sterben. Fragen nach Sinn, nach Ausrichtung und auch danach, ob es einen tiefen Halt gibt, brechen auf.
      Aus der Begleitung kranker Menschen im Krankenhaus weiß ich, dass eine Krankheit auch eine Chance ist, sich und sein Leben umfassender zu sehen und neue Wege zu beschreiten ...

      (Kompletten Text lesen)

      veröffentlicht in inspiration. Zeitschrift für christliche Spiritualität und Lebensgestaltung, 47. Jahrgang, Heft 4, November 2021

      Winfried Semmler-Koddenbrock; Bonn


      Schweigen

      Drei Mönche kommen zusammen, die ein einwöchiges Sesshin im Stillschweigen machen wollen. Sagt der erste am Abend: Wir können aber gut schweigen. Der Zweite: Aber jetzt hast Du doch geredet. Darauf der dritte: Ich bin wohl hier der einzige, der schweigen kann.

      Zen-Geschichte

      Schale der Liebe

      Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter.Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen, und habe nicht den Wunsch, freigiebiger zu sein als Gott.Die Schale ahmt die Quelle nach.Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluss, wird sie zur See.Du tue das Gleiche!Zuerst anfüllen und dann ausgießen.Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen.Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst.Wenn du nämlich mit dir selber schlecht umgehst,wem bist du dann gut?Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle;wenn nicht, schone dich.

      Bernhard von Clairvaux, ca. 1090-1153