Krisen und Krieg - Blog und Newsletter
Aus aktuellem Anlass: Meditieren für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden
Kraft geben und Kraft schöpfen: Wir sind Teil des großen Ganzen und nichts, was wir tun, bleibt ohne Auswirkung.
Aus dieser Erfahrung und Gewissheit heraus verbinden wir uns und widmen unsere Meditationszeit und Kraft den Menschen in der Ukraine und in diesem Krieg.
Meditation: 25 Min. täglich - soweit möglich - zur eigenen Zeit, am eigenen Ort. Gemeinsam in Verbundenheit. Alle Informationen und auch einen Vorschlag zur Gestaltung der Meditationszeit finden sie hier.
Weiter möglich: Teilnahme an der regulären Kontemplation montags 18.00 Uhr in Präsenz der Familienbildungsstätte (Info Startseite) oder online. Neue Teilnehmende können den Link über die Blogadresse anfragen.
Intro zu Blog und Newsletter

Seit Beginn der Corona-Pandemie erscheinen der Newsletter und die Blog-Texte in unregelmäßigen Abständen. Die eine Krisenzeit geht gerade schrecklich brutal in die nächste Katastrophe über. Beides ist auch Ausdruck einer viel umfassenderen Krise. Ich möchte Impulse zu Stärkung anbieten. Die älteren Texte kann man in der linken Spalte unten per Link öffnen. Erläuterung zum Zitat von Rilke im Titelbild unter Blogtext 11.
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Blogtexte
36. Unser Friedensbeitrag? - 01.05.23
Die Worte für diesen Blogtext fallen mir schwer. Es gibt soviel Ohnmacht auszuhalten, soviel Leiden in der Welt, jetzt noch ein weiterer Krieg. Die Krisen auf unserer Erde treiben nicht nur mich, sondern viele gedanklich und emotional um. Sie drohen, unsere Energie aufzusaugen. Ich möchte mich davon nicht zu sehr bestimmen lassen, will versuchen, dieser belastenden Energie in meinem Leben nur einen beschränkten Platz zu geben. Ich kann die Situation nicht ändern, kann nur meinen kleinen Teil zur Veränderung vor Ort beitragen.
Dem Problematischen und Negativen setze ich das Gute, Konstruktive, Schöne und Fröhliche entgegen, welches es in meinem Leben auch gibt oder geben kann. Hubert, ein Freund von mir, sagte: „Ich lasse mir doch von Putin nicht nehmen, meinen Teil positiv in der Welt beizutragen. Jetzt erst recht!“ Lassen wir uns nicht von Schritten der Selbstwirksamkeit abhalten, etwas zum Frieden und zur Kooperation in unserem Alltag beizutragen. Damit schütze ich auch meine eigene seelische Gesundheit.
Es liegt nahe, angesichts der Größe und Vielzahl der Probleme zu resignieren. Für mich ist diese Vielzahl Ausdruck, dass unser immer noch vorherrschendes mentales Bewusstsein in eine weltweite Großkrise gekommen ist. Die Probleme lassen sich nicht mit dem Bewusstsein lösen, mit dem sie entstanden sind. Die unverkennbare Zunahme der Probleme zeigt für mich ein Aufbäumen der restaurativen mentalen, oft männlichen Kräfte. So wie in der Entwicklung eines Kindes vor einem Sprung in eine neue Stufe noch einmal das Alte wie im Festhalten dominant wird, bevor sich das Neue zeigen und entwickeln kann. Ich will damit sagen, dass es gerade heute darauf ankommt, dass das Neue, das Integrale und Non-Duale schon gelebt wird und sich Zellen bilden, die sich darin verstärken. Nicht spalten, nicht von oben herab über andere urteilen, mein eigenes Denken auch immer wieder in Frage stellen, gewaltfrei kommunizieren. Wir bereiten im Kleinen das Neue vor, indem wir es versuchen zu leben. Navid Kermani: „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“ (Buchtitel von ihm, 2022). Frieden muss sich im Herzen und im Zusammenleben in unseren Familien, mit Nachbarinnen und Kollegen und wo auch immer vorbereiten. Auch wenn wir die Wirkung nicht immer sehen, so ist doch nichts vergebens. Václav Havel sagt dazu: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht“ (auf der Webseite https://7wochenohne.evangelisch.de/node/1125).
Um das, was richtig ist und was in der jetzigen Situation zu tun ist, wird öffentlich und privat gestritten. Die öffentlichen Meinungen polarisieren schnell. Aus dem Dualismus, dem Spalten, dem Besserwissen entsteht Feindschaft. Aus einer Haltung der Non-Dualität heraus will ich offen bleiben für die Sichtweisen anderer. Das schließt möglicherweise eine klare Positionierung nicht aus. Aus dieser tiefen Einheit von allem mit allem versuche ich zu leben. Im Gebet und in der Meditation schicke ich gute Energie zu den Menschen in den Krisengebieten.
Hildegard Schmittfull, ehemalige Leiterin der via integralis: „Wenn wir uns um Frieden in einem Land bemühen, dann dürfen wir dies nicht nur von außen betrachten. Es muss gelingen, eins zu werden mit den Menschen des Landes, mit ihren Sorgen, deren Empfindungen, um es wirklich zu verstehen. Jede sinnvolle Friedensaktivität muss das Prinzip der Nicht-Dualität, das Prinzip des wirklichen Begreifens beachten und verwirklichen.“ (im Vortrag „Mit dem Herzen verstehen. Das Herz-Sutra“, Oktober 2013). So mit den kleinen und großen Konflikten umzugehen, stärkt zugleich unsere Hoffnung auf mehr Gerechtigkeit und Frieden.
Die bisherigen Texte
14.02.2023
35. Beben
Mitgefühl und Verbundenheit auf der Herzensebene und der politischen Ebene leben. Link zu Text 35
22.12.2022
34. Nicht müde werden ...
Wir sind der vielen Krisen müde. Dem Wunder leise die Hand hinhalten? Link zu Text 34
03.11.2022
33. Zehn Prozent
Nur mit einer Umverteilung des Reichtums auf der Welt sind die globalen Krisen zu bewältigen (Club of Rome, August 2022). Link zu Text 33
25.02.2022
29. Ukraine - In großer Sorge
“Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.” Link zu Text 29
03.02.2022
28. Uns von der Komplexität nicht verrückt machen lassen
Einfache und schnelle Antworten zerbröseln unter den Fingern. Link zu Text 28
25.11.2021
27. Wissen und Nicht-Wissen
Wissen kann uns im Wege stehen, wenn wir daran oder an einem Teilaspekt festhalten. Nicht-Wissen ist ein Potential der Tiefe. Link zu Text 27
10.09.2021
26. Weichenjahre
Bei der Klimakrise müssen wir in den nächsten 10 Jahren wesentliche Maßnahmen umsetzen. Link zu
Text 2607.08.2021
25. Helfende für Ahrtal gesucht
Die Not im Ahrtal ist immens, das Wirken ehrenamtlicher Helfender beeindruckend. Link zu Text 25
26.06.2021
24. Aufschrei !
Die Covid-Impfungen sind in der Welt massiv ungleich verteilt. Link zum Text 24
12.05.2021
23. Woher kommt die Energie?
Von der Bedeutung der Resonanz (Hartmut von Rosa). Link zum Text 23
04.04.2021
22. Durch die Pforte schreiten
Gelassen im Sturm - White Eagle, Häuptling der Hopi Indianer, zur soziale und die geistliche Dimension der Krise. Link zum Text 22
27.02.2021
21. genervt und mürbe
Unsere Probleme im größeren Kontext sehen. Es braucht eine Kultur der Fürsorge. Link zum Text 21
18.01.2021
20. Die Krise hinter der Krise
Wäre nicht ein anderes Leben auch attraktiver für uns? Link zum Text 20
18.10.2020
18. Die Ohnmacht Gottes
Gott ist doch allmächtig! Ist das so? So viele werden wegen diesem Punkt an Gott irre. Link zum Text 18
15.08.20
16. Unsicherheit
Die Unsicherheit bleibt länger. Wir reagieren unterschiedlich. Link zum Text 16
02.07.20
15. Eckhart: Sich lassen
Gelassenheit zu lernen ist ein lebenslanger Übungsweg. Der Gewinn dabei könnte eine überraschende Offenheit sein. Link zum Text 15
20.06.20
14. Der kleine Schritt
Die geringsten Dinge tun im Bewusstsein, dass sie mein Beitrag zum Ganzen sind. Link zum Text 14
07.06.20
13. Das Neue !?
Wir stecken in einem epochalen Umbruch als Menschheit. In welche Richtung geht dieser Geburtsprozess? Link zum Text 13
29.05.20
12. Neustart der Kontemplation
Am 08.06. beginnen wir vorsichtig mit der Kontemplation. Infos dazu im Text 12
24.05.20
11. Mach mich zum Wächter deiner Weiten
Eingewebt in den Zusammenhang allen Lebens: Ver-
bundenheit, Hören und Verantwortung. Link zum Text 1117.05.20
10. Kein Ende abzusehen
Wie sähe Selbstfürsorge aus, wenn wir uns noch auf längere Zeit auf deutliche Einschränkungen einstellen müssen? Link zum Text 10
03.05.20
8. Unsere Königswürde
Zu groß oder zu klein? Die Krise verunsichert uns. Vielleicht ist das nicht schlecht. Link zum Text 8
26.04.20
7. Was aufgedeckt ist
Nicht wegschauen, wir sind Teil des Problems. Es braucht eine gemeinsame Vision. Link zum Text 7
19.04.20
6. Zieh den Kreis nicht zu klein
Was spiegelt die Pandemie? Lösungen gibt es nur im Miteinander. Link zum Text 6
11.04.20
5. Auferstehung konkret
Durch das Dunkel hindurch scheint der Himmel hell. Ostern als Verwandlung. Link zum Text 5
06.04.20
4. Fenster des Himmels
Sich bewusst ausrichten auf die Kräfte, die uns unterstützen können. Link zum Text 4
30.03.20
3. Auf mich achtend, ...
Wenn ich nicht auf mich gut achte, wie soll ich dann anderen gegenüber achtsam sein? Link zum Text 3
17.03.20
1. Jetzt hilft nur noch beten ...
Verändert beten? Was stärkt unser Vertrauen?
Link zum Text 1 -
Dialog und Kommentar
Beiträge
> 22.12.2022 - R+S zu Newsletter 34
Dein Text weckt Kraft und Freude!
Unser Urlaubsbild passt dazu.
Dir und allen den Segen der Weihnacht!
> 04.11.2022 - Stephanie zu Newsletter 33
merke, wie müde ich bin
wir alle sitzen schon in diesem Schulbus, niemand kann aussteigen
und wir alle fahren ihn mit rasanter Geschwindigkeit
ohne selber Bremse und Steuer in der Hand zu habenwir lenken indirekt. alle. direkt mit unserem Tun und Sein
fühle Ohnmacht im Anblick der Größe und der globalen Probleme
und fühle, dass das Große konkret im Kleinen gelebt wird und es auf jeden ankommt, auch auf mich
hoffnungsvolle Kraft, die mein Herz weit werden lässt
und müde Verzweiflung
weil alles eins ist. und eins alles -
Mensch.heit so unfassbar auf den Punkt gebracht"dass wir uns nicht davon deprimieren, sondern zum Handeln motivieren"
Danke für Horizontblicke wie diesen und für Ausrichtung und Üben im Augenblick!
> 09.03.2022 - A.N., Münster zu Newsletter 30
...ganz herzlichen Dank!!! wollte ich schon nach dem vorletzten NL sagen, aber für diesen noch einmal ganz besonders. Und auch für dieses wunderbare und heilende Gebet! Sich in der Meditation gemeinsam zu verbinden ist eine Idee, die ich richtig gut finde - bei aller Ohnmacht und Klage...
> 08.03.2022 - Claudia Nothelfer, Boniswil CH zu Newsletter 30
Danke von Herzen. Dir verbunden im Handeln und Nicht-Handeln und im Herzen, das Heilung sucht.
> 27.02.2022 - Elke und Henry Emmerich, Troisdorf zu Newsl. 29
Vielen Dank für Deine Gedanken und Anregungen zu der momentanen furchtbaren Situation in der Ukraine und in Europa!
> 27.02.2022 - Agnieszka, Bonn zu Newsletter 29
Ich danke Dir für diesen Newsletter, wie gut, dass er kommt.
Auch ich bin erschüttert über den Krieg.
In dieser Zeit spüre ich, stärker denn je, vielleicht sogar ganz neu, die Verbundenheit von uns allen in dem tiefen All-Bewusstsein, in Gott. Ich spüre Ohnmacht. Und ich spüre die Macht unseres Bewusstseins. Habe gerade Meister Eckehart aufgeschlagen: “..Mit meinem Willen vermag ich alles: kann aller Menschen Mühsal tragen..“. In Hoffnung> 25.02.2022 - Stephanie zu Newsletter 29
dein persönliches Zeugnis sammelte in mir all das, was ich fühlte
körperlich, kollektiv
niederschmetternd ausweglos
Ohnmacht und Trauer
mit den Menschen in der Ukraine
und über den Bruch des Völkerrechtes
und dann deine Worte:
diese Not - vor das Geheimnis, das wir Gott nennen
diese Kraft, die wirkt
tief in uns
uns befähigt zu Ausdauer, Liebe und Entschiedenheit
spüre körperlich
die Wirkmacht dieser Gewissheit
Friedvolles Miteinander ist möglich!
als Weltgemeinschaft
und fängt bei mir an
immer wieder neu
in Verbundenheit> 25.02.2022 - Josef M. zu Newsletter 29
Ich bin tief beeindruckt von Deinen einfühlsamen, zutreffenden und eindringlichen Worten; herzlichen Dank!
Deinen Aufrufen zum Gebet folge ich gerne, zumal ich ohnehin mehrfach in der Woche an einer Messe teilnehme.
Bei Spirit & Soul habe ich mich angemeldet.Hoffen wir auf die gemeinschaftliche Kraft von Gebet und Gedanken.
Deine Worte haben mich sehr beeindruckt und bestärkt.> 12.09.2021: - Stephanie zu Newsletter 26
Innezuhalten, die “vielen Möglichkeiten im Alltag“ immer mehr mitzubekommen, bei denen ich mich für Mitmenschlichkeit und Klimaschutz entscheiden kann und mich dann auch wirklich zuständig zu fühlen und mich einzusetzen – deine Impulstexte sind mir dazu eine Wahrnehmungshilfe, machen Mut und stärken, wo es mühsam wird. Und sie machen aufmerksamer auch für die kleinen Veränderungen, die dadurch aufblühen und Kreise ziehen.
Was für eine wertvolle Wegstrecke mittlerweile – 26 Impulstexte und anderthalb Jahre. Danke!
> 04.04.2021: - V.J. zu Newsletter 22
Der Inhalt schmeckt mir gut und stärkt auf dem langen Weg.
> 08.11.2020 - Josef M. zu Newsletter 13+14
Deine Texte schätze ich außerordentlich, sie sind mir immer Inspiration und Impuls.
"Meditative Haltung“ ist meine Kurzformel, aber wie kann man das vermitteln?
Die Katechesen von Papst Franziskus, die seiner Enzyklika „Fratelli Tutti“ vorausgegangen sind auch und natürlich die Enzyklika selbst beschreiben es so treffend, wie ich es sonst nirgends gelesen habe.
Du hast ja die zentrale Aufgabe neulich prägnant beschrieben: Änderung des Konsumverhaltens und der Produktionsverfahren. Um nichts anderes geht es dem Papst, er hat diese Thematik gefächert und konkretisiert.> 02.11.2020 - Calathea zu Newsletter 18
Als Kind habe ich mir Gott als einen alten Mann mit schlohweißem Haar und langem Bart vorgestellt. Als Erwachsene bin ich einmal auf Gleis 3 in Bonn einem alten Mann begegnet, der dieser kindlichen Vorstellung entsprach. Im Vorübergehen hatten wir nur Augenkontakt und wir lächelten uns an. Ich bereue heute noch, dass ich ihn nicht ansprach.
Es war auch der Beginn meiner spirituellen Suche.
Einige Zeit später habe ich im Kloster des Franz von Assissi Le Celle wieder eine Augenblicks-Begegnung in der Kapelle. Während einer Messe hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um und mir stockte der Atem, ein alter Mönch in weißer Kutte und schlohweißem langen Haar und Bart Ja, so habe ich mir Gott als Kind vorgestellt. Ich war wie bei der ersten Begegnung voll mit Glück erfüllt. Diese Augenblicks-Begegnungen haben sich in mein Herz eingebrannt.
Nach Jahren habe ich die göttliche Kraft spüren dürfen. Sie hat sich mit meinem Wesen verbunden. Gott ist nicht außen, die göttliche Kraft wirkt in mir. Sie wirkt in jedem. Sie erfahren zu dürfen – ein Geschenk. Sie befreit mich nicht vom Leid. Sie hilft mir in leidvollen Zeiten. Sie gibt mir Vertrauen, die Wellen des Lebens zu meistern. Sie macht demütig.
Gott ist Kraft ist einfach du ist Gott ist einfach Leben.
> 23.10.2020 - A.B. zu Newsletter 18
Danke auch für deinen Newsletter zur Ohnmacht Gottes. Das war mal richtig nötig. Ich erlebe so viel Ohnmacht mit unserer kranken Tochter seit 20 Jahren täglich.
Wenn Gott etwas tun könnte, um ihr Leiden zu lindern, denke ich, hätte er es getan. Sonst ist es nicht mein Gott. Da braucht man ja nur in die Welt zu schauen zu den unzähligen Leidenden.
Auch wenn dieses Leiden zum Teil von uns Menschen verursacht ist, erlebe ich darin die Ohnmacht Gottes. Er hat keine Macht über uns und unser Handeln.
Das Kreuz Jesu, die sichtbare Ohnmacht Gottes, ist im Grunde das Einzige, was mich am Glauben hält. Und die Botschaft der (Nächsten)-Liebe.
Das zählt und wirkt und macht das Leben dann doch erträglich und trotz allem Schweren immer wieder schön.
Selbst August Kekulé trägt jetzt einen Mundschutz
Bonn, Meckenheimer Allee
Vorbild: So ja - ...
> 02.07.2020 - Eva zu Newsletter 13-14 und Beitrag Stephanie (29.06.2020)Ich bin eher zögerlich mit Begriffen wie einer "epochalen Wende". Denn ich denke, dass es selbst in der nicht so lange zurückreichenden Menschheitsgeschichte (damit meine ich z.B. einen Zeitraum von heute bis ca. Ende Mittelalter) schon viele dramatische Zeiten und Umbrüche gegeben hat und große Visionen wie "Nie wieder Krieg". Beileibe nicht alle diese Ziele konnten sich langfristig behaupten. Corona schockt und bewegt uns m.E. deshalb so stark, weil wir die letzten Jahrzehnte zumindest in Deutschland / Europa auf einer relativ problemlosen "Insel" lebten, in einem „goldenen Zeitalter“ und Krisen kaum erfahren haben.
Daher bin ich auch zurückhaltend im Hinblick auf Erwartungen, dass es nun um das (große) Neue gehe, dass die Menschheit einen grundlegenden Wandel realisieren wird. Zweifellos hat es bereits viele Veränderungen gegeben (schon alleine zu meiner Lebzeit). Aber es ist für mich eher ein langsamer Prozess, auch mit Rückschlägen - und zumindest für mich mit unklarem Ziel. Vielleicht sind wirklich die kleinen Schritte wichtig. Jemand schrieb mir einmal: Das wirklich Große geschieht so schlicht wie das Wachsen von Getreide. Und wird damit vielfach kaum wahrgenommen. In diesem Prozess sind die jetzige Krise und die Reaktionen darauf m.E. nur ein kleines Puzzleteil.> 29.06.2020 - Stephanie zu Text 13 + 14
Dein Impulstext 13 „Das Neue!?“ hat mich direkt beim ersten Lesen tief berührt, weil er ausspricht und zusammenbringt, was ich selber auch fühle: - „Wir stecken in einem epochalen Umbruch der Menschheit, in einer großen Geburt.“, - „wie viel möglich ist, wenn sich fast alle auf ein gemeinsames Ziel hin ausrichten“ und - dass wir als (Erden-)Volk „ohne Visionen verwildern“. Ich habe dann voll Elan versucht, für das Neue, was es braucht und das ich leise spüre, Worte in mir zu suchen und war frustriert, weil, ich merkte:
1. je konkreter ich versuchte zu werden, desto schwieriger würde es, dass sich alle damit identifizieren können.
2. der kleinste gemeinsame Nenner ist gleichzeitig universell und groß – und nicht neu: dass jeder Mensch frei, gleich und würdevoll leben können soll, dass wir der Natur als Ganzes und allen Menschen achtsam begegnen und wir mit allen und allem verbunden sind. Und doch können die alten Antworten unsere Probleme nicht lösen.
„Synergie“ – Zusammenspiel und die Antwort von Thich Nhat Hanh „Was wir am dringlichsten tun müssen (um die Welt zu retten), ist, in uns hineinzuhorchen und zu hören, wie die Erde weint.“ sind mir dann Spur zu dem gewesen, was ich in mir fühle: die Globalisierung unseres Lebens geschieht bisher im Wesentlichen nur in unserem Kopf, während wir unsere Fähigkeit des Wahrnehmens in allen anderen Bereichen immer mehr vernachlässigen und sie so eher kleiner werden.> 10.05.2020 - Friedhelm Apollinar zu Text 9
Bei deiner wertvollen, seelsorgerischen Arbeit ist es in der schwierigen Situation sicher sehr wichtig, auch mal an die eigene Seele für neue Energie zu denken.
> 04.05.2020 - Josef zu Text 7:
Diesmal kommt meine Antwort besonders spät aber um so mehr stimme ich Deiner Analyse zu. Gleichwohl sehe ich, dass die Menschheit seit Jahrtausenden unfähig und unwillig ist, die sich wandelnden aber immer wieder furchtbaren Kalamitäten zu vermeiden bzw. zu beseitigen.Auch Christi Erscheinen hat zu keinen umfassenden Veränderungen geführt, allerdings hat er klar gemacht, dass es und wie es anders geht. Wir und alle ,die die Tiefe des Problems erkennen, können nur mit der eigenen Gesinnung und Haltung zur Lösung beitragen, da hat Buber Recht. Danke für Deinen Klartext und Deine Anstöße und Impulse.
> 04.05.2020 - Stephanie zu Beitrag von Calathea (30.04.20)
Es freut mich sehr, dass wir hier auch ganz unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen zusammenbringen können.
Bei mir ist es genau andersherum.
Je stiller es in mir durch das Sitzen wird, ja, desto klarer steigt der „Klang der Glocke“, der “die ganze Welt umfasst“ und mich dadurch spüren lässt, dass ich verbunden bin. Mit allen und allem. Das macht mein Sitzen, Sein und kleines Handeln zum Weltgeschehen.
in Stille.laut.
hautnah.weit.
hat alles „Platz“.
Durch das Sitzen bin ich deutlich bewegter geworden und
(über-) politisch denkender und handelnder.
Als nebelig empfinde ich das nicht.
> 30.04.2020 - Calathea zu Text 7
Mit einem unguten Gefühl habe ich den Newsletter 7 gelesen.
Der spirituelle Weg, den ich mit dem ZEN-Weg gehe, hat keinen Platz für das politische Geschehen. Damit vernebele ich die Erkenntnis-Möglichkeit und verlasse den Weg der Stille.
Der Klang der Glocke steigt hoch hinauf, zieht seine Kreise, umfasst die ganze Welt.
„Liebe es unbekannt zu sein und für nichts gehalten zu werden.“
(Hugo M. Enomiya-Lassalle, Ein Leben zwischen den Welten)... und so nicht!
> 28.04.2020 - Rainer zu Text 7:
Danke für Deine Systemfrage. Ich denke, wir müssen die Systemfrage mit aller Macht stellen, weil die Mächtigen im System ein großes Interesse haben, die Probleme zu individualisieren und damit zu privatisieren. Wenn wir keine Gemeinschaft bilden, werden wir wie bei Kafka "Vor dem Gesetz" vor der Tür sterben. Aus Angst vor den weiteren Türhütern werden wir gar nicht beginnen, die Türen zu öffnen. Mindestens zwei Türhüter müssen wir dabei überwinden:
1. Unsere eigenen kollektiv geförderten Süchte
Richard Rohr zeigt in seinem Buch "Zwölf Schritte der Heilung" auf, dass unsere westliche Welt von verschiedensten Abhängigkeiten geprägt ist (Konsum, Macht, Schnelligkeit, Leistung, Alkohol, Sex, Anerkennung, Denkgewohnheiten usw.). Wir merken kaum, wie sie uns festhalten. Der christliche Glaube hat für viele nur die Funktion eines frommen Überbaus, der aber an der grundlegenden Suchtstruktur nichts ändert.2. Anonyme ökonomische Strukturen
Weil sie alltäglich sind, gaukeln sie eine Normalität und Legitimität vor, die sie nicht haben. Man hat den Eindruck, dass eher die Welt untergeht, als dass sich die Strukturen verändern lassen. Dennoch sind sie von Menschen geschaffen und dadurch veränderbar.Wir sollten uns von den Türhütern keine Angst einjagen lassen. Machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Wege entstehen, wenn wir sie gehen. Die Türen sind - wie in der Geschichte Kafkas - offen!
> 27.04.2020 - Friedhelm Apollinar zu Text 7Sehr gute Worte und Gedanken von dir, die für mich die Ursache der Krise sehr gut beleuchten.
Das einzige, was ich in der Krise doch sehr vermisse, ist, das überhaupt nicht oder nur sehr selten über einen spirituellen Sinn, die Seele, Gott und die kontemplativen Chancen durch die Krise für die gesamte Schöpfung gesprochen wird.
Ich freue mich sehr, dass die Margerite so wunderbar blüht.> 27.04.2020 - A. Böttges
Ich finde es großartig, wie du Spiritualität und politisches Handeln miteinander verbindest! So soll es sein!
Ich danke dir für deinen spannenden Newsletter, der uns gut durch diese Wochen führt!
> 26.04.2020 - Gerda zu Text 7Vielen Dank für deine Newsletter, die mich bereichern und inspirieren.
Ich empfinde diese Zeit noch immer als unwirklich und fühle gleichzeitig, dass dieses Virus für mehr steht... Und ein bisschen macht mir das alles auch Angst.
Aber ich kann mich auch an den Maiglöckchen in meinem Garten erfreuen.> 25.04.20 - Josef zu Text 6:
Mir gefällt besonders, dass Du die Problematik der Globalisierung mit den typischen Begleiterscheinungen aufgeblendet hast. Sie könnte viel Gutes bewirken aber ihr bisheriger Verlauf ist vor allem mit den von Dir genannten Exzessen verbunden. Sie erinnern mich an die Frühphase der Industrialisierung . Es hat mehr als ein Jahrhundert gedauert, um daraus eine gebändigte soziale Marktwirtschaft zu formen und das keineswegs überall bzw. zufrieden stellend.
Vielleicht bedarf es großer und im heutigen Fall weltweiter Katastrophen, um zu einer Besinnung und Zähmung zu gelangen.
Und überhaupt tut die Verbundenheit in der Stille gut, tut gut, hilft auch dazu, realistisch und geerdet und zuversichtlich zu bleiben und sich nicht von frei flottierenden Ängste anstecken zu lassen.
> 21.04.20 - Christina zu Text 6:
Bei dem Thema des letzten Textes stimme ich dir sehr zu. Die Lebensrettung steht eben nicht überall an erster Stelle. Ich würde sogar noch weiter gehen: beim Thema Verkehr, Klima etc. interessieren die Menschen, die Schaden erleiden, überhaupt nicht, der Profit geht vor. Inzwischen machen mir auch autoritäre Strömungen, Abschaffung von Grundrechten und wirtschaftliche Nebenwirkungen - auch die können töten! - mehr Sorge als das Virus.
> 21.04.20 - Jörn Risse:Insgesamt können wir nur hoffen und beten, dass die Menschheit halbwegs heil aus der Pandemie herauskommt und vor allem auch etwas daraus lernt. Damit meine ich vor allem eine Reduktion des teils ausufernden Lebensstils, der parallel zur Globalisierung eingesetzt hat, mit Urlaubsflügen in alle Welt etc., und das fast absolute Primat der Wirtschaft, auch vor der Gesundheit.
> 20.04.20 - Eva zu Text 6:
Du sprichst mir aus dem Herzen. Zweifellos gehen wir in Deutschland und Europa durch eine stark belastende Zeit – jeder Todesfall, oft unter dramatischen Umständen, wiegt schwer. Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen werden gravierend sein.
> 19.04.20 - S.H. zu Text 6:
Als erste Reaktion verstärkte dein neuer 6. Impuls in mir das Gefühl der Ohnmacht und des inneren Leidensdrucks. Und ich spürte die Sorge, dass es sich kleindenkend anhören wird, wenn ich betone, dass ich es besonders für den Austausch im Blog wichtig finde, bewusst bei unseren Wirkmöglichkeiten zu bleiben!